Die Vorbereitung für die National Model United Nations Konferenz 2023 begann schon im Herbst 2022. Im Seminar im Wintersemester brachten wir den künftigen Delegierten die Vereinten Nationen nah – die Arbeitsweise, der Ablauf von Konferenzen, die Art der Interaktion zwischen den einzelnen Delegierten sowie das Schreiben von Resolutionen und wie Reden gehalten werden. Dies konnten die Teilnehmenden bei unseren beiden lokalen Konferenzen im Winter dann erstmal erproben und bereits ein wenig einen Eindruck bekommen, wie die Konferenz in New York City aussehen würde.

Zu dieser Zeit erfuhren wir auch, dass unsere 12 Delegierten das Land Aserbaidschan bei NMUN vertreten würden. Hierauf folgte eine länderspezifische Vorbereitung, die vor allem darauf abzielte, den Delegierten nahe zu bringen, wie Aserbaidschan im internationalen diplomatischen Kontext agiert, welche Ziele es verfolgt und wie sich die Beziehung zu anderen Staaten gestalten. Als Vorbereitung auf NMUN verfassten die Delegierten mit Hilfe unserer Korrekturen ihre Position Paper, in denen sie die Positionen von Aserbaidschan zu den komiteespezifischen Themen darstellten.

Angekommen in den USA ging es dann auch sehr schnell los mit der Arbeit: Ausgestattet mit Namens-Badges und Länder-Placard begannen die Delegierten in den Komitees darüber abzustimmen, an welchen Themen sie die kommende Woche über arbeiten würden und ihre Arbeitsgruppen zu bilden. Die Aufgabe von uns als Head-Delegates war vor allem, sie hier tatkräftig zu unterstützen und ihnen Hilfestellung beim Zurechtfinden in den Arbeitsgruppen zu geben. Über die nächsten Tage der Konferenz hinweg durften wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen, Empfehlungen zum Umgang mit etwas schwierigeren Delegierten anderer Universitäten geben, ihre inhaltlich starken Reden beobachten und dabei zusehen, wie die Arbeit aus dem vorhergehenden Semester ihre Früchte trug.

Für uns war aber vorkam auch die Teilnahme an den täglichen Head-Delegate-Treffen eine gute Möglichkeit, Probleme beim Leitungsteam von NMUN anzusprechen, sich mit anderen Head-Delegates über die Arbeit der Delegierten auszutauschen und mögliche Schwierigkeiten unkompliziert zu lösen.

Am Ende der Woche durften wir stolz sein auf eine Delegation, die an vielen verschiedenen Resolution inhaltlich beteiligt war und den Award „Distinguished Delegation“ mit nach Greifswald bringen darf.

– Esther E.

Die Teilnahme am NMUN 2023 in New York war eine einzigartige und spannende Erfahrung. Durch die Konferenzen und Seminare der vorangegangenen Monate fühlte ich mich gut auf meine erste große Konferenz vorbereitet und war somit selbstbewusst vom ersten Tag an aktiv dabei. Gerade in den ersten Tagen knüpfte man am meisten Kontakte, da sich dort die Working Groups bildeten. Das war die erste große Chance, neue Leute aus aller Welt kennenzulernen. Letztendlich freundete ich mich mit Delegates aus Quebec an und knüpft auch weitere Kontakte, zum Beispiel aus den Philippinen oder Kalifornien. Anfangs war ich etwas eingeschüchtert von dem Ehrgeiz einiger Delegates und ihrer Art, Andere von ihren Meinungen zu überzeugen. Je mehr solche leidenschaftlichen Charaktere ich aber kennenlernte, desto besser begann ich sie zu verstehen und aus ihnen zu lernen. Ich kam somit mehrmals aus meiner Komfortzone heraus und war gegen Ende selber viel aufgeschlossener und leidenschaftlicher bei der Sache dabei. Ich habe gelernt, mit Menschen zu arbeiten, mit denen ich mich im alltäglichen Leben nicht verstehen würde. Jetzt kann ich diplomatisch und emphatisch mit allen Arten von Personen umgehen und verhandeln

Außerdem habe ich gelernt, Stress zu managen, also wie ich besonders viel Arbeit in kurzer Zeit organisiert und erledigt bekomme. Wie beim Teamwork jeder etwas zu tun hat und keine Arbeit verloren geht, und wie ich es schaffe, mich in den Pausen genug auszuruhen und sie gleichzeitig noch mit meinen Freunden zu verbringen. Ich war zwar noch nie so ausgepowert und dauerhaft müde, aber die Erfahrung hat sich sehr gelohnt. So viele Menschen aus verschiedenen Ländern in einem Saal zu haben, war beeindruckend und sich gegenseitig motivieren zu können und von mehreren Reden motiviert zu werden, gab einem wirklich das Gefühl, dass man eines Tages tatsächlich zu einer Veränderung beitragen könnte.

GreiMUN hat mir einen Einblick in die Arbeit der United Nations gegeben, sowie mein Interesse an internationalen Beziehungen geweckt. Die Auseinandersetzung mit internationalen Problemen war sehr intensiv und ich konnte so erfahren, wie solche Probleme auf globaler Ebene gelöst werden. Auch wenn man sich in seinem Committee nur auf ein Thema fokussiert, beschäftigt man sich gleichzeitig trotzdem mit vielen anderen Themen, da so vieles miteinander zusammenhängt. Auch durch die Kontakte zu anderen Committees bekommt man eine Einsicht in die Themen, die sie besprechen. Generell wird man bei GreiMUN jedoch gut genug ausgebildet, um es mit jedem Thema auf sich nehmen zu können. Dadurch habe ich jetzt einen besseren Plan, worauf ich mich in meinem Studium, aber auch später im Beruf fokussieren möchte. Ich scheue mich nicht mehr vor schwierigen, unmöglich scheinenden Herausforderung, da ich mittlerweile Dinge geschafft und getan habe, die mir vor einem halben Jahr unmöglich erschienen. Zum Beispiel Argumente vor einem großen Publikum zu präsentieren und meine Überzeugungskraft zu testen. Ich habe innerhalb des Vereins neue Freundschaften entwickelt und meine Stärken und Schwächen besser kennengelernt und bin motiviert, weiterhin an Konferenz teilzunehmen und mich mit den United Nations zu beschäftigen.

– L.

Im Wintersemester 2022/2023 begann mein Studium der Rechtswissenschaften in Greifswald und somit auch die Vorstellung verschiedenster Vereine während der Ersti-Woche. Ich besuchte die Vorstellung des GreiMUN-Vereins und mein Interesse, etwas über die UN und vor allem die Arbeitsweise dieser zu lernen, war geweckt. Daher besuchte ich eher unverbindlich das erste Seminar und entschloss mich zur Teilnahme. Dass ich durch GreiMUN die Möglichkeit erhielt, gleichzeitig meinen Englischschein zu machen, den ich als Jurastudentin benötige, vereinfachte das Teilnehmen sehr. Aber auch einfach, um neben dem Studium mich mit anderen Themen zu beschäftigen, spielte für mich eine große Rolle. Ich hatte also die Möglichkeit, mein Englisch zu verbessern und nebenbei etwas über die UN und dadurch über weltpolitisches Handeln und vor allem interessante und weltpolitische Themen zu lernen.

Nach den zwei lokalen Konferenzen, die uns auf NMUN sehr gut vorbereiteten, ging es nun nach New York, um an der NMUN ’23 teilzunehmen. Wir vertraten dort als Delegation Azerbaijan. Die Vorbereitung starteten schon früh. So schrieben wir Position Papier, die den anderen Delegationen einen ersten Einblick in unsere jeweiligen Standpunkte zu den jeweiligen Themen ermöglichen sollten. Während der NMUN war ich Teil des General Assembly Third Committee, dem dritten Komitee der Generalversammlung der UN, zusammen mit meiner Komiteepartnerin Lena. Die Themen mit denen wir uns beschäftigten waren „Gesundes Altern und altersfreundliche, nachhaltige Entwicklung“, sowie das „Sicherstellen der Menschenrechte von Klimaflüchtlingen“. Während der Komiteesitzungen hörten und hielten wir viele interessante Reden und arbeiteten an sogenannten Working Papiers, die später zu Resolutions verabschiedet wurden. Dabei konnte ich nicht nur das Arbeiten der UN kennenlernen, sondern auch das Pflegen diplomatischer Beziehungen. Mit den anderen Delegierten zusammenarbeiten und auch einfach nach der Konferenz zu reden, waren besonders interessant.

Drei Wochen später denke ich immer noch sehr gern an die Zeit in New York City zurück. Ich hätte niemals gedacht, dass diese zwei Wochen mich so prägen würden. Anfangs hatte ich ehrlich nicht gedacht, dass hinter dem Seminar so viel Arbeit steckt und zwischendurch daran gezweifelt, ob sich die ganze Arbeit und das damit verbundene Jonglieren zwischen Studium und GreiMUN-Seminar auszahlt. Jetzt sitze ich aber hier und kann sagen: Ich habe Freunde fürs Leben gefunden, gelernt mich intensiv auf eine Konferenz vorzubereiten und mit Personen aus den verschiedensten Teilen der Welt an Themen zusammenzuarbeiten. Dadurch konnte ich nicht nur persönlich, sondern auch an den Aufgaben gewachsen, sowie meinen Horizont erweitern. Nicht zu vergessen, dass alles im Rahmen der UN, was mich bis heute fassungslos macht, vielleicht auch nur in den kleinsten Bruchstücken ein kleiner Teil der UN gewesen zu sein bzw. so getan zu haben, als seien wir ein Teil dessen. Und allein dieser Fakt flasht mich grade in Momenten der Zweifel dann doch und gibt mir kurz das Gefühl, alles schaffen zu können. Und ich denke, das können wir alle ab und zu gebrauchen. Allein dafür lohnt sich also die Teilnahme an GreiMUN.

Abschließend kann ich einfach nur sagen: Danke!

(Besonders an alle Personen des Vereins, die uns durchs Seminar, die lokalen Konferenzen und schließlich auch in New York begleitet haben!!)

– Laura K.

Als ich im Wintersemester 2022/23 begonnen habe in Greifswald Englisch und Geschichte zu studieren, musste ich feststellen, dass im ersten Semester des Englischstudiums überraschend wenig Englisch redet wird. Meine primäre Motivation, mich GreiMUN anzuschließen, war also die Aufrechterhaltung meiner Englischkenntnisse sowie ein Interesse an internationaler Politik, welche in meinem Studium leider oft zu kurz kommt.

So habe ich zusammen mit einer Gruppe, welche überwiegend aus Politikstudenten bestand, viele Mittwoche und Wochenenden mit Recherche, Seminaren und Simulationen der Vereinten Nationen verbracht.

Das Highlight war natürlich die Reise nach New York, die dortige Konferenz und die Möglichkeit, unsere erlernten Fähigkeiten auf der großen Bühne zu zeigen. Im Vorhinein wurde uns das Land Aserbaidschan und ein Komiteepartner zugeteilt. Als Zweiergruppe entschieden wir uns dann, uns der Herausforderung der ersten Generalversammlung als Delegation von Aserbaidschan zu stellen, wo primär Sicherheitsfragen behandelt werden. In diesem Jahr waren die Themen „Jugend für Entwaffnung, Abrüstung und Frieden“ sowohl als auch „die Bereitstellung von illegalen Waffen an nicht-staatliche Akteure“.

Während der Konferenz war es unsere Hauptaufgabe als Komitee, eine oder mehrere Resolutionen zu verabschieden. Dazu mussten diese jedoch erstmal geschrieben werden. Mit der Delegation von Ägypten habe ich unter anderem daran gearbeitet, das ITI (International Tracing Instrument) zu erweitern. Jeden Abend war nach der Sitzung noch eine Besprechung, damit wir alle über unsere Fortschritte unterrichten konnten.

Auch haben wir am 2. Tag die Botschaft von Aserbaidschan zu den Vereinigten Nationen besucht und hatten dort die Möglichkeit, dem Botschafter persönlich unsere Fragen zu stellen. Zum Glück hat er diese auch bereitwillig beantwortet.

Zusammenfassend war es eine großartige und vielseitige, anspruchsvolle Zeit und das Ziel, meine Englischkenntnisse zu trainieren, habe ich auf jeden Fall erreicht. Durch GreiMUN wird man angehalten, über Themen nachzudenken, von denen man bisher nur ein grobes Bild hatte. Sehr wichtig für mich war in dieser Hinsicht natürlich der Armenien-Aserbaidschan-Konflikt. Aber auch mit zentral-afrikanischen Waffenhandelsabkommen oder nationalen Bildungsprogrammen zur Förderung der Jugendpartizipation in der Politik hatten wir zu tun.

Auch waren die Menschen, welche man getroffen hat, mindestens so interessant wie die inhaltlichen Themen. Wann hat man schon einmal die Gelegenheit, sich mit einer Japanerin und einem US-Amerikaner gleichzeitig über nationale Bildungssystem zu unterhalten.

Für mich war es eine tolle Erfahrung und ich kann es nicht abwarten, die nächste Generation kennenzulernen und hoffe, dass sie die Zeit genauso gut in Erinnerung behalten werden wie ich.

– Emma K.